Zielgerichtete Therapien haben die Behandlung von Krebspatient:innen in den letzten Jahren stark verändert. Denn im Gegensatz zur klassischen Chemotherapie werden diese Medikamente meist als Tabletten oder Kapseln, in Eigenregie zu Hause eingenommen. Dies bedeutet eine hohe Mitverantwortung für Patient:innen, denn entscheidend für den Behandlungserfolg ist nicht nur die regelmäßige Einnahme, sondern auch eine aktive Mitarbeit des Betroffenen. Treten Probleme oder starke Nebenwirkungen auf, müssen diese aktiv mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin besprochen werden. Die meisten Nebenwirkungen lassen sich gut behandeln, doch nur wenn der/die Arzt/Ärztin darüber informiert ist, kann er auch etwas dagegen tun.
Um eventuelle Nebenwirkungen zu mindern, das Wohlbefinden während der Therapie zu steigern und so die Lebensqualität zu erhöhen, können Patient:innen auch selbst die Initiative ergreifen: So zeigt eine ausgewogene, gesunde Ernährungsweise in vielen Fällen positive Auswirkungen auf die Lebensqualität. Zusätzlich zur richtigen Ernährung hat auch Bewegung einen positiven Einfluss auf die unmittelbar tumorbedingten Symptome und auf die Nebenwirkungen der Therapien. Darüber hinaus kann Bewegung eine stabilisierende Funktion auf das Immunsystem ausüben.
Auch aus dem Bereich der komplementären (das heißt begleitenden) Medizin, gibt es verschiedene pflanzliche Mittel, die ergänzend eingesetzt werden können. Doch Vorsicht ist geboten: Wundermittel gibt es hier (leider) nicht, auch ist die Wirksamkeit vieler Substanzen häufig nicht durch Studien belegt. Auch natürliche Wirkstoffe können unter Umständen einen negativen Effekt auf den Behandlungserfolg haben. Besprechen Sie daher bitte alle komplementären Überlegungen vorher mit Ihrem/Ihrer behandelnden Arzt/Ärztin.
Nebenwirkungs-Tipps - von Patient:innen für Patient:innen
In unserer Nebenwirkungsdatenbank "Newipedia" veröffentlichen wir gesammelte Tipps gegen die häufigsten Nebenwirkungen der medikamentösen Krebstherapie. Ob Appetitlosigkeit, Durchfall oder Hand-Fuß-Syndrom, oral eingenommene Krebsmedikamente (so genannte Target-Therapien) können einige Nebenwirkungen auslösen. Oftmals sind diese jedoch mit kleinen Tipps und Tricks recht gut in den Griff zu bekommen. „Gerade was den Umgang mit Nebenwirkungen betrifft, konnten viele unserer Patienten bereits Erfahrungen sammeln“, erklärt Sigrid Spitznagel, Vorstandsvorsitzende des Vereins. „Der eine schwört bei Durchfall auf den geriebenen Apfel, ein anderer setzt auf dunkle Schokolade. Über Jahre haben wir diese Erfahrungswerte in Listen aufgeschrieben und gesammelt“, so Spitznagel weiter. „Ergänzt wurden diese letztendlich von den Ärzt:innen des medizinisch-wissenschaftlichen Beirates des Lebenshauses.“
Über die Jahre wurden die Tipps mehr und mehr und die Listen immer umfangreicher. Daher haben wir uns dazu entschlossen, die gesammelten Erfahrungswerte zu Nebenwirkungen in eine Datenbank zu übertragen. Durch eine einfache Auswahl der Erkrankung, des eingenommenen Medikaments und der jeweiligen Nebenwirkungen kann so ganz einfach nach hilfreichen Maßnahmen gefiltert werden.
Wichtig: Bei den Tipps handelt es sich um allgemeine Erfahrungswerte von Patient:innen. Diese Informationen sind kein Ersatz für die individuelle und professionelle Beratung und Behandlung durch eine/n Arzt/Ärztin. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Behandlungen zu beginnen. Bitte besprechen Sie Ihre Nebenwirkungen und die hier aufgeführten Maßnahmen mit Ihrem/Ihrer behandelnden Arzt/Ärztin!
Hier geht es zur Nebenwirkungsdatenbank: Newipedia
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