In den vergangenen Jahren hat sich in der Behandlung von Nierenkrebs sehr viel verändert. Mitte 2006 wurden die ersten Vertreter der sogenannten zielgerichteten Therapien (Target-Therapien) in Deutschland zugelassen. Dabei handelt es sich um Medikamente, die gezielt auf Tumorzellen wirken und so das Wachstum und eine weitere Streuung des Krebses verhindern. Sie werden meist als Tabletten oder Kapseln verabreicht.
Im Gegensatz zur klassischen Chemotherapie sind diese Medikamente weniger schädlich für die „normalen, gesunden“ Zellen. Heute wissen wir, wie sich Krebszellen entwickeln und wie sie sich von gesunden Zellen unterscheiden. Dieses Wissen macht man sich bei den zielgerichteten Therapien zu nutze. Hat ein Tumor zum Beispiel eine bestimmte Größe erreicht, benötigt er Sauerstoff und Nährstoffe aus dem Blut, um weiter zu wachsen. Aus diesem Grund regen die Krebszellen das umliegende Gewebe dazu an, Blutgefäße zu bilden. Genau an dieser Stelle greifen einige der neuen Medikamente ein und verhindern gezielt die Neubildung der Blutgefäße. Der Tumor hungert quasi aus.
Andere Wirkstoffe stören die Signalübermittlung von Zellen und unterbinden so die Weiterleitung von Wachstumsfaktoren. Die Zellen können sich nicht mehr teilen und sterben teilweise sogar ab. Das Tumorwachstum wird dadurch gehemmt. Auf den folgenden Seiten möchten wir kurz auf die Wirkmechanismen der unterschiedlichen zielgerichteten Therapien für Nierenkrebs eingehen.
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