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Ernährung bei Nierenkrebs

KochenGerade nach einer Krebs-Diagnose treten bei vielen Patient:innen Fragen rund um die Ernährung auf. Einerseits möchten sie ihren Körper durch eine gesunde Lebensweise und die Auswahl der richtigen Lebensmittel fit machen gegen die Erkrankung. Auf der anderen Seite wollen sie jedoch auch das Leben so gut es geht genießen. Zwei Überlegungen, die auf den ersten Blick völlig verschieden erscheinen. Tatsächlich sind sie dies aber eigentlich nicht: Nur ein möglichst gesunder vitaler Körper kann alle erforderlichen Kräfte gegen den Krebs und gegen unerwünschte Nebenwirkungen aufbringen und ist gleichzeitig bereit und in der Lage, dem Leben möglichst viele positive Seiten abzugewinnen.

Was also essen, um den Körper zu unterstützen?

In Einem ist sich die Wissenschaft einig: Es ist überaus schwierig, unseren Körper gezielt durch Nährstoffe, Medikamente oder andere Maßnahmen zu steuern. All die damit zusammenhängenden Prozesse, die unbewussten Verständigungen und Organabsprachen im Inneren unseres Körpers sind einfach zu komplex. Ein „Aushungern des Krebses“ durch Fasten ist ebenso unmöglich, wie eine Krebsheilung durch „obskure“ Diäten. Eine wirkliche Anti-Krebs-Diät gibt es also (leider) nicht. Trotzdem sollten wir versuchen unserem Körper alles Wichtige für ein optimales Zusammenwirken seiner eigenen, inneren Kräfte zu bieten: Eine ausgewogene, vielseitige und vitalstoffreiche Ernährung sowie regelmäßige körperliche Aktivität. Zusätzlich gilt es belastende Stressphasen zu meiden und gezielt positive und angenehme Situationen und Erlebnisse zu fördern. Also eigentlich sind das alles Regeln, die auch für Gesunde gelten.

 

Bezüglich der alltäglichen Ernährung gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine gute Richtlinie:

1. Lebensmittelvielfalt genießen:Rezepte
Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich. Wählen Sie dabei überwiegend pflanzliche Lebensmittel.

2. Gemüse und Obst – nimm „5 am Tag“:
Genießen Sie mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag. Zur bunten Auswahl gehören auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen sowie (ungesalzene) Nüsse. Eine Portion entspricht dabei etwa der
Menge, die Sie in Ihrer Hand aufnehmen können. Ein guter Saft, vielleicht sogar selbst gepresst, macht auch schon 1– 2 Portionen aus.

3. Vollkorn wählen:
Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante die beste Wahl für Ihre Gesundheit.

4. Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
Essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse täglich, Fisch ein- bis zweimal pro Woche. Wenn Sie Fleisch essen, dann nicht mehr als 300 bis 600 g pro Woche.

5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen:
Bevorzugen Sie pflanzliche Öle wie Rapsöl und daraus hergestellte Streichfette. Vermeiden Sie versteckte Fette. Fett steckt oft „unsichtbar“ in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast-Food und Fertigprodukten.

6. Zucker und Salz einsparen:
Mit Zucker gesüßte Lebensmittel und Getränke sind nicht empfehlenswert. Vermeiden Sie diese möglichst und setzen Sie Zucker sparsam ein. Sparen Sie Salz und reduzieren Sie den Anteil salzreicher Lebensmittel. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen.Kräuter

7. Am besten Wasser trinken:
Trinken Sie rund 1,5 Liter jeden Tag. Am besten eignet sich Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßter Tee. Zuckergesüßte und alkoholische Getränke sind nicht empfehlenswert.

8. Schonend zubereiten:
Garen Sie Lebensmittel so lange wie nötig und so kurz wie möglich, mit wenig Wasser und wenig Fett. Vermeiden Sie beim Braten, Grillen, Backen und Frittieren das Verbrennen von Lebensmitteln.

9. Achtsam essen und genießen:
Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und lassen Sie sich Zeit beim Essen.

10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben:
Vollwertige Ernährung und körperliche Aktivität gehören zusammen. Dabei ist nicht nur regelmäßiger Sport hilfreich, sondern auch ein aktiver Alltag, in dem Sie zum Beispiel öfter zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren.

(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 10 Regeln der DGE)

 

Alles in allem sollte Ihr Ziel sein, sich möglichst gesund zu ernähren und dies mit einem abwechslungsreichen „bunten“ Speiseplan. So machen Sie Ihren Körper fit für die Behandlung und die Auseinandersetzung mit der Erkrankung. Gleichzeitig erhalten Sie so die Möglichkeit, sich mit Freude auf sich zu besinnen und sich auf Ihre Familie und Freunde einzulassen.

Ihnen geht es gerade gar nicht gut? Appetitlosigkeit, Durchfall oder Übelkeit machen Ihnen zu schaffen? Oder stehen Sie unter Stress, weil die nächste Nachsorge-Untersuchung ansteht? Gerade in derartigen Belastungsphasen steht die Einhaltung eines gesunden Ernährungskonzeptes sicherlich nicht im Vordergrund. Hier ist es wichtiger, dass Sie das zu sich nehmen, das Ihnen guttut – selbst wenn es sich dabei um eine Tafel Schokolade oder ein Stück Sahnetorte handelt. An manchen Tagen ist die Lebensqualität – Ihr „inneres Wohlbefinden“, das, worauf es ankommt.

 

Muss ich jetzt auf bestimmte Lebensmittel verzichten?

LH NZK 2019 ErnährungsRatgeber coverAußer den Genussgiften wie Alkohol und Nikotin gibt es keine prinzipiell ungünstigen Lebensmittel. Treten keine Magen-Darm-Beschwerden auf, so können Sie alles essen was Ihnen guttut. Auch Kaffee und Tee sind erlaubt, wenn Sie diese gut vertragen. Kommt es jedoch zu Beschwerden, so sind einige Lebensmittel ungünstiger als andere. Unter Therapie oder bei Infektionen werden oft Milchprodukte weniger gut vertragen. Das liegt daran, dass die Darmschleimhaut durch die Behandlung angegriffen werden kann. Ist dies bei Ihnen der Fall, sollten Sie auch alle extremen Speisen und Zubereitungsarten meiden: zu heiß oder kalt, zu scharf oder fettig, zu stark geröstet oder salzig. Gönnen Sie Ihren Geschmacksnerven und Ihrem Darm während der anstrengenden Therapiephasen lieber Entspannung und Linderung, durch leichte Schonkost.

Antworten auf viele weitere Fragen und leckere Rezeptideen bei Nebenwirkungen finden Sie in unserem Ernährungsratgeber für Nierenkrebs-Patient:innen unter Therapie. Dieser kann kostenfrei bei uns angefordert werden unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder über unser Kontaktformular

Weitere hilfreiche Tipps und Rezepte gibt es auch auf der Webseite "Was essen bei Krebs?" 

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