Der Deutsche Krebskongress ist der größte und wichtigste Fachkongress für onkologische Erkrankungen im deutschsprachigen Raum. Dieser fand in Zeit vom 19. bis 22. Februar in Berlin statt. Mehr als 11.000 Teilnehmer, Ärzte, Wissenschaftler, Pflegekräfte, Studenten, Vertreter der Industrie, Politik und der Selbsthilfe tauschten sich in rund 300 Sitzungen zu den unterschiedlichen Themen der Krebsmedizin aus. Diesmal war Das Lebenshaus e.V. mit einem Informationsstand dabei. In dem regen Besuch des Standes durch unterschiedliche Interessenten fand ein sehr fruchtbarer Austausch statt.
Eine Psychologin der Rehakliniken Bald Wildungen, in der Nierenkrebs-Patienten nach der Erstdiagnose und Nephrektomie behandelt werden, betonte, wie wichtig unsere Arbeit ist, und dass sie auf unser Informationsmaterial stets aufmerksam macht, wenn sich Patienten in der Reha mehr mit dem Thema Nierenkrebs befassen wollen. Sie sagte auch, dass insbesondere jüngere Frauen es schwerer haben mit der Diagnose klarzukommen, zumal sie in der Regel einen viel längeren und schwereren Weg von den ersten Frühzeichen bis zur Diagnose der Erkrankung hinter sich haben. Oft sind die Zeichen einer Erkrankung ausschließlich starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Wer denkt bei diesen Zeichen an Nierenkrebs? Blutwerte sind nicht auffällig, so dass schnell der Grund für die Müdigkeit gefunden wird: Überarbeitung, Stress oder psychosomatische Faktoren. Ein Ultraschall des Bauchraumes durch den Hausarzt könnte schnell Klarheit schaffen. Denn früh erkannt, ist Nierenkrebs oft heilbar. Wenn nach der langwierigen Erstdiagnose die erkrankten Frauen nach der Operation als "geheilt" entlassen werden, bleiben sie mit ihrer Unsicherheit und den Ängsten, dass was nachkommen könnte, oft alleine gelassen. Gerade hier kann der Austausch mit anderen Erkrankten sehr hilfreich sein.
Informationen, Informationen, Informationen
Unser vielfältiges Informationsmaterial war extrem beliebt und kam bei allen Anwesenden sehr gut an. Neben dem Wegweiser Nierenkrebs, der Nachsorge-Broschüre und den Therapie-Tagebüchern, erweckte unser neuer Ernährungsratgeber sehr viel Interesse. Diese und alle Informationsbroschüren und Flyer des Lebenshauses können Sie hier bestellen: Kontaktformular
Neben gesundheitspolitischen und sozialen Aspekten rund um Krebs war die Ernährung ein wichtiges Thema dieses Kongresses. Wie lässt sich mit Ernährung einer Krebserkrankung vorbeugen, welche Auswirkungen kann gesunde Ernährung auf das Risiko eines Wiederauftretens der Erkrankung haben und wie kann sie Nebenwirkungen beeinflussen. All dies sind momentan Themen, die die Wissenschaft beschäftigen. Auch wir sind hier aktiv: Derzeit läuft in Zusammenarbeit mit der Uni Jena eine Umfrage zum Thme Nebenwirkungen unter Nierenkrebs-Therapie. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen dazu dienen ein Ernährungskonzept zu entwickeln, das zur Unterstützung bei Nebenwirkungen eingestzt werden kann. Hier können Sie daran teilnehmen: Umfrage zu Nebenwirkungen unter Nierenkrebs-Behandlung
Verschiedene Krebsberatungsstellen haben Informationsmaterial von uns angefordert und werden dieses an Nierenkrebserkrankte in ihrer Region aushändigen.
Neue Patientengruppe in Berlin?
Die Berliner Krebsgesellschaft hat das Interesse signalisiert, eine lokale Patientengruppe in Berlin zu unterstützen. Aus diesem Grund, an dieser Stelle auch ein Apell an Sie: Sollten Sie aus Berlin oder aus der Umgebung von Berlin kommen und Interesse an einer Selbsthilfegruppe haben, in der man sich in regelmäßigen Abständen austauschen kann, so schreiben Sie uns eine Email unter
Sie hätten Interesse uns als Gruppenleiter zu unterstützen? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind selbstverständlich jederzeit für unsere Gruppenleiter da und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Weitere Informationen zu den Aufgaben der Gruppenleiter finden Sie hier: Selbst aktiv werden?
Austausch und Networking
Der Austausch mit anderen Patientenorganisationen, das Lernen von anderen und das Evaluieren der Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ist auch ein wichtiger Aspekt derartiger Kongresse. In den Diskussionen mit den Patientenvertretern von anderen Krebserkrankungen merkt man, dass diese auch mit ähnlichen Problemen "kämpfen": biesoielsweise wie erreicht man, dass Ärzte auf uns aktiver aufmerksam machen?
Speziell zum Thema Nierenkrebs wurden die Ergebnisse des Kongresses der ASCO GU in San Francisco präsentiert und diskutiert. Diese finden Sie hier: Neues vom Kongress der ASCO GU