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Wie sind die Erfahrungen anderer Patienten:innen? Was haben Andere so erlebt?
Im Gespräch mit unserem Vorstandsmitglied Sandra, erzählen Patienten:innen ihre ganz persönliche Geschichte. Schau mal rein!
Im Gespräch mit Gabi und Holger
Interview mit Rico
Talk mit Gabi
Alfons und Holger
Weitere Videos gibt es auf unserem Youtube Kanal unter: https://www.youtube.com/@NierenkrebsNetzwerk
Initiative CancerSurvivor
Menschen mit Krebs
Auf dieser kostenlosen Plattform finden Sie Menschen, die ihre eindrucksvolle Geschichte über ihr Leben mit einer Krebserkrankung teilen. Der offene Umgang von Familie, Freunden, Kollegen und Gesellschaft mit Krebs ist wichtig, denn er bedeutet Lebensqualität für alle.
Menschen helfen Menschen, vermitteln ihre Erfahrungen und bieten Hilfe für Betroffene und Angehörige. Experten geben ihr Wissen verständlich weiter.
Die Initiative CancerSurvivor lädt Sie in die digitale Welt ein: Entdecken Sie Videointerviews, Podcasts und Berichte rund ums Leben mit Krebs.
Im Internet unter https://menschen-mit-krebs.de
Verein VHL (von Hippel-Lindau) betroffener Familien e.V.
Das Nierenkrebs-Netzwerk Deutschland kooperiert mit dem Verein VHL (von Hippel-Lindau) betroffener Familien e.V. (www.hippel-lindau.de) um betroffene Patient:innen bestmöglich zu unterstützen. Gerne vermitteln wir Kontakt zu spezialisierten Versorgungszentren oder zu anderen Patient:innen zum Austausch.
Autorin dieses Beitrages ist Nicole Strauch M.A., Psychologin mit eigener Praxis in Hamburg (www.psychologe-hh.de)
Ihre innere Einstellung kann Einfluss auf den Verlauf Ihrer Behandlungen haben, auch in Zeiten wie diesen.
Was können Sie tun?
Noch vor einigen Jahrzehnten hätte man Ihnen nach Diagnosestellung und Ausbruch von Covid-19 geraten, sich ruhig zu verhalten, die Ärzte Ihre Genesung vorantreiben zu lassen und ein geduldiger und passiver Patient zu sein.
Moderne Forschungsergebnisse zeigen, dass es gut für den Therapieverlauf ist, wenn Sie aktiv sind und versuchen eine positive Einstellung – auch in dieser manchmal herausfordernden Zeit – zu bekommen oder zu erhalten. Moderne Ärzte werden Sie darin bestärken, aktiv mit am Therapieprozess zu arbeiten, Rituale einzuführen, die Ihnen guttun und Fragen zu stellen, wenn Sie Aufklärung und Informationen brauchen.
Sie haben immer die Wahl Ihre Reise durch diese herausfordernde Zeit selbst mitzubestimmen. Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die eher mit einer aktiven und zukunftsorientierten Art und Weise an die Herausforderungen heran gehen, mehr Lebensqualität erfahren, weniger Medikamente brauchen und auch schneller wieder zurück in den Beruf können.
Ich möchten Sie ermutigen den Versuch zu starten, „positives Denken“ mit auf Ihren Tagesplan zu setzen. Denn genau wie Sie eine neue Sprache oder den Umgang mit einem neuen Medium lernen können, so können Sie auch dies lernen.
Was kann helfen positiv zu denken?
Vielleicht gehören Sie bereits jetzt zu den Menschen, für die ein Glas immer eher halb voll als halb leer ist und die auch bei dem größten Regenschauer den Klang des Regens genießen können. Wenn nicht, dann möchten ich Ihnen hier ein paar Denkanstöße geben, die helfen können Kraft und Mut zu schöpfen und eine positive Einstellung zu erlangen:
- Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken (Worin sind Sie besser als Ihre Mitmenschen? Was können Sie besonders gut? Worum beneiden Sie Andere?)
- Machen Sie sich bewusst, aus welchen Dingen oder Situationen Sie bis heute im Leben Kraft geschöpft haben (Welche Fähigkeiten und Eigenschaften zeichnen Sie aus?, Was haben Sie sonst in schwierigen Situationen gemacht, um diese zu meistern?)
- Sie sind sicher nicht allein! (Welche Person kann Ihnen jetzt zur Seite stehen? Wer hat Ihnen bei früheren Herausforderungen geholfen?)
- Denken Sie darüber nach, was es gerade jetzt an Positivem in Ihrem Leben gibt (Sind die Schmerzen vielleicht gar nicht so intensiv, wie Sie es erwartet haben?, Können Sie den Sonnenschein auf der Haut spüren?, Schlafen Sie gut?)
Es kann sein, dass es Ihnen hilft, wenn Sie solche Dinge aufschreiben und vielleicht in einer Art Poster irgendwo hinhängen, wo Sie es immer wieder sehen können. Kaufen Sie sich bunte Stifte und ein großes Blatt Papier und machen Sie es wie die Kinder: Haben Sie Spaß dabei alles auszuschreiben und bunt anzumalen! Vielleicht haben Sie Fotos, auf denen Sie sich gerne anschauen. Kleben Sie sie auf! Oder machen sie ein lustiges Fotoshooting mit dem Handy (allein oder mit anderen zusammen), machen Sie alberne Bilder oder Bilder, auf denen Sie sich selbst Mut machen. Drucken Sie diese aus und verschönern Sie Ihre „Positiv-Denken-Wand“ damit.
So wird Ihnen immer wieder bewusst, dass Sie Kraft in sich haben und Ihr Leben auch jetzt positive Seiten zu bieten hat. In wissenschaftlichen Studien hat sich gezeigt, dass solche visuellen Hilfen (Poster, Plakate, Bilder usw.) Ihnen gut dabei helfen können, das positive Denken im wahrsten Sinne nicht „aus den Augen zu verlieren“, um sich somit in eine zufriedenere und hoffnungsvollere Stimmung versetzen. Diese wiederum kann tatsächlich dazu beitragen, dass Ihre Genesung besser voranschreitet, Sie ausgeglichener sind und somit auch alle Behandlungsangebote einen größeren Nutzen für Sie bringen können.
Der Diagnose und der Corona-Zeit mit Mut und Selbstbewusstsein entgegen zu treten erhöht Ihr Wohlbefinden und auch die Selbstwirksamkeitserwartung. Dieser letzte Begriff beschreibt den Umstand, dass Sie daran glauben, dass Sie selbst mit dazu beitragen können, dass Sie den Weg durch die Therapien erfolgreich meistern. Sie selbst glauben, dass Sie etwas bewirken können. Dies fällt eindeutig leichter, wenn Sie ein gutes und positives Lebensgefühl haben.
Glauben Sie an sich!
Schauen auf Ihre Stärken, Fähigkeiten und Dein Können!
Sie sind ein wertvoller und starker Mensch und ganz einzigartig!
Herzlichen dank an Frau Strauch für diesen aufmunternden Beitrag!
Alle großen Kliniken und viele Krankenhäuser bieten ihren Patient:innen und deren Angehörigen während des stationären Aufenthaltes über den Sozialdienst eine Beratung an. Die persönliche Zuwendung der Mitarbeiter:innen der Kliniken wirkt wohltuend und stellt für die Betroffenen eine wichtige Möglichkeit der Entlastung dar, die in jedem Fall genutzt werden sollte. Speziell informiert der Sozialdienst über folgende Themen:
- Krankengeld, Übergangsgeld
- Rehabilitation: Möglichkeiten der Anschlussheilbehandlung (AHB)
- Häusliche Krankenpflege, Haushaltshilfe und Familienpflege
- Heil- und Hilfsmittel (Zuzahlungen)
- Fahrgeld
- Schwerbehindertengesetz/Schwerbehindertenausweis
- Wirtschaftliche Absicherung
- Härtefälle
- Pflegekosten
- Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz
- Soziale Pflegeversicherung
- Adressen des allgemeinen Härtefonds und Stiftungen, Spenden
Sie sollten in jedem Fall Ihre Rechte und Möglichkeiten prüfen. Vielleicht gibt es auch für Sie Entlastungen an der einen oder anderen Stelle!
Schwerbehindertenausweis - beantragen oder nicht?
Viele Menschen schrecken schon vor dem Wort zurück: Schwerbehindertenausweis. Doch Krebspatient:innen, die aufgrund ihrer Erkrankung eine langfristige Behinderung erwartet, können beim Versorgungsamt einen Antrag stellen und haben in der Folge eine Reihe von Ansprüchen auf finanzielle Unterstützung.
Was man wissen sollte: Bei einem Grad der Behinderung ab 50 Prozent besteht für Arbeitnehmer:innen Anspruch auf Zusatzurlaub sowie erhöhter Kündigungsschutz. Und nicht nur das: Für schwerbehinderte Arbeitnehmer:innen gibt es gegebenenfalls eine Option auf: „Leistungen zur Förderung der Arbeitsaufnahme, das sind beispielsweise Reisekosten, Arbeitsausrüstung, Fahrkostenbeihilfe, Umzugskosten, etc. „Leistungen zur Förderung der beruflichen Bildung, z.B. Unterhaltsgeld, Lehrgangsgebühren, etc. Daneben gibt es in bestimmten Fällen Zuschüsse zur Erst- und Ersatzbeschaffung beziehungsweise Neubeschaffung eines Autos und Beihilfe zu einer Haushaltshilfe. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es weitere Hilfen, u. a. Steuerermäßigungen, Preisnachlässe im öffentlichen Personenverkehr sowie mögliche Reduzierung von Telefon-, Funk- und Fernsehgebühren und verminderte Eintrittsgelder in Museen, Kinos, Tierparks, Ausstellungen usw. Jede Krankheit/Krebsart wird aufgrund ihrer Auswirkung anders und individuell beurteilt. Bei manchen Krebsarten wird der Betroffene mit 100 Prozent als Grad der Behinderung eingestuft.
Einen Antrag auf Anerkennung als Schwerbehinderte:r stellt man am besten formell mit einem Antragsformular, das bei der Kreis-, Stadt- oder Gemeindeverwaltung und den Versorgungsämtern erhältlich ist. Die Erstellung dauert in der Regel fünf bis sechs Monate. Falls der Schwerbehindertenstatus anerkannt wird, hat der Ausweis zunächst eine Gültigkeit von 5 Jahren. Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie unter anderem bei:
www.bfa.de (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte)
https://www.bmas.de (Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
www.vdk.de (Sozialverband VDK)